Baltikum

Unsere Tour durchs Baltikum Teil 1

Die letzten Monate waren wir so sehr beschäftigt mit Reisen und Erleben, so dass wir uns fürs Blog schreiben gar keine Zeit nehmen wollten. Nach einem Zwischenstopp in Deutschland sind wir Anfang April in Richtung Norden aufgebrochen. 

Die Reise geht weiter

Wir besuchten Tschechien und Polen und sind dabei wieder richtig reingekommen- ins Reisen. Das Baltikum zu entdecken, war unser Plan für die nächsten Wochen und so starteten wir in Litauen mit ein wenig Sightseeing. Wir machten eine Stadttour durch Vilnius bei etwas bescheidenem Wetter- es ist schon noch ganz schön kalt, vor allem, wenn die Sonne nicht herauskommt. 

Von dem  „Drei-Kreuze-Berg“ hat man eine super Sicht auf die Stadt. Wir erkennen die vielen Kirchen und den Fluss Vilnia, von der die Stadt ihren Namen hat. 

Sehenswürdigkeiten abklappern

Nach dem Trip durch die Stadt ging es weiter in Richtung der Wasserburg Trakai. Wir suchten uns einen Schlafplatz mitten im Wald ganz in der Nähe der Burg. Ein schöner Platz, schon beim Drohne Fliegen konnte man die Burg entdecken. So verbrachten wir den Vormittag bei der Burg mit einem kleinen Spaziergang und einer ausgiebigen Vesperpause.

Wir hatten nämlich noch ein weiteres Ziel an diesem Tag auf dem Visier. Nördlich von Vilnius gibt es den „Mittelpunkt Europas“ Witziger Weise haben wir herausgefunden, dass es wohl in Deutschland, Polen, Tschechien einen solchen Mittelpunkt gibt. Der Mittelpunkt Europas wurde schon mehrfach berechnet und je nach Rechnung (also z.B. welche Inseln zählen wie dazu) kamen etwas unterschiedliche Punkte heraus. Laut Erklärungstafel ist der Punkt in Litauen das „tatsächliche und einzige geografisches Zentrums Europas in Litauen“. Der Platz wurde von uns ausgiebig erkundet- direkt neben einem Golfplatz befindet sich das „Europos Centras“, dass mit einem großen Stein markiert wurde.

Nach der Besichtigung wollten wir erneut etwas „Strecke“ machen. Der „Berg der Kreuze“ sollte das nächste Ziel sein. Ein beeindruckender Ort und mittlerweile der Pilgerort in Litauen. Schon vor vielen Jahren wurden dort Kreuze aufgestellt. Sie stellten sie auf um an Verstorbene zu denken. In der Zeit der Sowjetunion wurden teilweise auch mit Bulldozern versucht die Kreuze zu vernichten. Die Menschen ließen sich davon allerdings nicht abhalten neue Kreuze aufzustellen, so stehen mittlerweile vermutlich über 100.000 Kreuze auf dem Hügel. 

Radtour am Meer

Für die nächsten Tage wollten wir wieder ans Meer. Irgendwie haben wir es schon ein wenig vermisst. Die Vorfreude war groß, als wir nach einem langen Fahr-Tag einen Stellplatz in der Nähe des Strandes fanden. Die anstrengende Fahrt wurde mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Abend belohnt. 

Unserer Gurke gönnten wir eine Pause und machten uns den Fahrrädern auf dem Weg zur Kurischen Nehrung. Die nächsten 2 Tage hieß es für uns Strampeln. So fuhren wir nach Klaipeda um von dort mit der Fähre auf die Nehrung überzusetzen. Wir hatten uns ein Zimmer in Nida gebucht um die ganze litauische Seite der Nehrung zu erkunden. So war das Ziel für den Tag klar.
Die Sonne schien und die Insel war noch etwas im Winterschlaf. Wir waren gefühlt die einzigen Radfahrer auf dieser Insel und so fuhren wir gemütlich vor uns hin, trafen dabei Fuchs und Has, bis wir am Abend schließlich Nida erreichten.
Für uns Endstation, da wir ohne Russlandvisum nicht weiter in den Süden fahren dürfen. Von der großen Düne in Nida konnten wir immerhin zur russischen Seite der Nehrung sehen. Am nächsten Tag ging es also wieder Richtung Norden- leider versteckte sich die Sonne hinter den Wolken. Es war kalt und ungemütlich, so dass wir uns nur ein paar Schritte in den Hexenwald in Juodkrante hineinwagen und dann entschieden, wieder weiterzufahren. 

Am Abend erreichten wir unseren Stellplatz und beendeten die Tour mit einer großen Portion Kässpätzle.


Sandstrände, Wildpferde und Bernsteinsuche

Die nächste Zeit wollen wir uns an der Küste entlang immer weiter in den Norden. Skandinavien wartet auf uns, doch zuvor wollen wir hier noch einiges entdecken. Direkt nach der Litauischen Grenze finden wir einen Platz neben einem Wildpferdegehege. In dem Gebiet leben einige Wildpferde, sie sich uns so nach und nach ab und zu zeigen. Im Sommer kann man wohl auch mit dem Ranger weiter zu den Pferden und eine kleine Tour machen. Wir allerdings genießen den schönen Platz. Es gibt eine Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten und ein Kompostklo. Ein kleines Schild weist daraufhin, das hinter dem Parkplatz eine Zeltwiese ist. Hier lässt es sich aushalten. Wir kochen draußen, machen Lagerfeuer und erfreuen uns an der Natur- Es wird auch hier langsam Frühling, die Bäume fangen ganz langsam an zu blühen. Der Platz ist traumhaft. So und so ähnlich stellen wir es uns in Norwegen, Schweden und Finnland vor- mal sehen ob sich unsere Vorstellungen mit der Wirklichkeit decken. 

Für uns geht es weiter, wir tingeln von Sandstrand zu Sandstrand. Mal ein ganz ruhiger Platz im nirgendwo, mal einer direkt am „Hafen“ an dem mitten in der Nacht ein Traktor Fischerbote erst alle ins Wasser rein lässt, um sie dann später, früh am Morgen wieder rauszuziehen. An Schlafen war in dieser Nacht nicht so viel zu denken.

Unsere Zeit verbringen wir mit langen Strandspaziergängen und der Suche nach Bernstein. Auch wenn es jetzt schon eher zu warm ist, können wir nach langer Suche noch eine paar, ganz kleine, Stücke am Strand finden.

Die Landschaft ist schön hier. Wir finden viele schöne Plätze, einer schöner als der andere.


Im zweiten Teil des Berichts geht es um eine aufregende Nacht, dem Ende einer langen Suche und Plätzen bei dem auch wir an unsere Grenzen kommen...