Einreise Afrika

Nach ein paar schönen Tagen in Barcelona wagten wir es tatsächlich. Wir verlassen Europa und steuern auf einen neuen Kontinenten zu. Was uns da wohl so erwartet? Wir haben viel gelesen aber so richtig begreifen kann man das wohl erst, wenn man dort ist.
Die Fährfahrt verlief ohne weitere Probleme. Wir sind ja mittlerweile Profis im Fährefahren. Eigentlich sollte das die längste Fährfahrt werden. Na gut, länger wie von Porto Torres nach Barcelona wurde es tatsächlich nicht.
Das Schiff legte an- Tanger Med war unser Zielhafen. Wir haben schon gehört wie das mit der Einreise funktioniert. Wir müssen das Fahrzeug registrieren und es gibt einen grünen Zettel, den wir auch für die Einreise wieder brauchen. In Barcelona haben wir alles dafür vorbereitet. Also sollte nichts mehr schief gehen. Ungeduldig starteten die marokkanischen Autos um uns herum ihren Motor. Es stockt. Das Hupkonzert beginnt. Okay, das Huben sind wir schon von Italien gewohnt. Wir fahren raus und werden von verschiedenen Polizisten in eine Richtung geschickt. Wir fahren weiter und allen anderen hinterher. Viele Autoschlangen. Hier muss also die Aus- bzw. die Einreise sein. Alle Autos und Wohnmobilfahrer stellen sich an. Es klettern Menschen über die hohen Zäune. Sie wollen irgendwelche Sachen verkaufen, Telefonkarten, Zigaretten, Hasch… Wir reagieren nicht. Jeder winkt in eine andere Richtung.

Wer hat jetzt eigentlich was zu sagen? Nicht so einfach. Wir wollen uns auch anstellen, doch wir werden weggeschickt: „Scanner!“ sagt einer zu uns und zeigt in die entgegengesetzte Richtung. Wir drehen um. Was meint der mit Scanner? Wir sehen nicht was er meint, und wollen nicht die Einbahnstraße zurück fahren. Also wir versuchen es noch einmal. Wieder „Scanner“ „Do you understand?“ „No,“ „Scanner!“ Er zeigt wieder in Richtung der Einbahnstraße. Das kann doch nicht sein. Wo müssen wir hin? Warum kommen alle durch nur wir nicht? Hier ist nichts. Aus der Einbahnstraße kommt ein gleicher Mercedes wie unserer. Wir fahren hinterher. Sie kommen auch nicht durch wieder „Scanner“. Zum Glück wissen die beiden im Gelb/ Weißen Mercedes, dass man normalerweise bei der Ausreise durch einen Scanner muss, der sich am anderen Ende des Hafens befindet. Also doch entgegen der Einbahnstraße. Wir fahren hinterher. Wieder vorbei an allen die uns in die andere Richtung geschickt hatten. Irgendwann kommen wir an, wir finden den Scanner und stellen uns dort in eine Schlange. Unser Auto wird durchleuchtet, wir haben Zeit uns mit unseren Mitstreitern zu unterhalten. Sie waren schon mehrfach hier und sind immer ohne diesen Scanner durchgekommen. Komisch. Wir können weiter. Jetzt wieder den ganzen Weg zurück und jetzt können wir uns anstellen. Nun müssen wir alle Formalitäten klären. Wir werden zu einem Häuschen geschickt, an dem ein Polizist sein soll, der das Fahrzeug registriert und in den Pass einträgt. Dort ist keiner. Wir warten. Es ist aufregend. Insgesamt herrscht eine angespannte Stimmung. Viele Leute warten, alle sind müde und angestrengt von der langen Reise. Es ist etwas durcheinander. Wir fragen nach. Ein Beamter weiß auch nicht warum da keiner ist. Er bringt uns zu einem anderen. Mit ihm gehen wir wieder zurück zum Häuschen. Jetzt sitzt hier plötzlich einer. Okay, dann kann er sich um unsere Papiere kümmern.  Er studiert unserer Pässe, schreibt irgendwelche Zahlen, macht Stempel. So jetzt wieder zurück, wo alle anderen Wohnmobile stehen und auf die Ausreise bzw. die Einreise nach Marokko warten. Unsere Mitstreiter mit den anderen Lkw sind schon durch. Sie waren schonmal hier, und konnten sich so gleich anstellen. Ein anderer Beamter kommt. Schaut sich das Auto an und wir können los. Juchuu wir haben es geschafft, wir sind in Afrika. Die erste Nacht verbringen wir erstmal am Hafen gemeinsam mit dem anderen Hauber, Thomas (ja genau der von der Fährfahrt nach Barcelona) und einem holländischen Paar, das, so erinnern wir uns, ebenfalls schon von Porto Torres nach Barcelona mit uns auf der Fähre war)

Die Einreise ist geschafft! Nun können wir Marokko entdecken.